Zurück Übersicht Weiter                                              Zur Karte

Abschied

16. Banff - Airdrie

Auch jetzt, immerhin schon einige Dutzend KM südlich von Banff, gibt's noch genug Augenschmaus zur Seite. Doch ganz allmählich, während ich auf der 1A (ungefähr) Richtung Calgary zockele, werden die Hügel neben mir kleiner und ich amüsiere mich damit, immer wieder einen Blick zurück auf die in der Ferne verschwindenden Gebirgsketten zu werfen. So versunken in meine Abschiedsgedanken bin ich, dass ein am frühen Nachmittag vor mir über die Straße tapsenden Schwarzbär von mir erst garnicht richtig wahrgenommen wird - zum Glück geht's ihm umgekehrt ähnlich. So verblüfft bin ich, dass mein in langen Jahren mühsam erworbener Fotoreflex (weiter gaffen und Finger tasten automatisch zur Kamera) erst ausgelöst wird, als der Knabe schon wieder im Gebüsch verschwunden ist. Übrig bleibt ein bisschen Ärger, aber auch Freude über das Erlebnis und die Erkenntnis, dass diese Typen durch ihren fetten Hintern eigentlich ne ziemlich lächerliche Figur auf 4 Beinen darstellen. Hey, versucht es doch mal  mit dem aufrechten Gang! Das war's zum Thema Höhepunkt des Tages, der anschließend ziemlich lang wird. Da ich Calgary umfahren will, verlasse ich einige KM vorher die 1A und taste mich Richtung Nordosten. Campground Fehlanzeige! Also tapere ich, teils ziemlich üble, Steigungen hinauf, die die Rockies wie eine flache Wiese aussehen lassen und suche, suche ... außer meiner Form die bisher so zahlreich aufgetretenen, gastlichen Wiesen. Am Ende akzeptiere ich zähneknirschend den Umstand, dass mir heute mein gemütliches Zelt verwehrt bleibt und beziehe murrend ein viel zu heißes Hotelzimmer, seit Vancouver das erste Mal.