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26. Fusch - Kitzbühel: "Wilder Kaiser"

Nach 20 KM schaffe ich es, einen Radweg ausfindig zu machen, der über die Dörfer führt, ja, genau, der Tauern-Radweg. Dieses zwar angenehme, aber leider nicht sehr lange Exemplar bleibt mir bis Mittag erhalten. Dann, pünktlich mit Einsetzen der größten Hitze (also, das Wetter ist zwar seit Bozen allererste Sahne, aber gerade am Nachmittag fände ich den Beistand einiger Wolken durchaus trostreich) baut sich der Thuner Pass vor mir auf. Der Kerl ist zwar weder besonders steil noch lang, aber das ist auch das Problem; im Gegensatz zu gestern komme ich kaum über 1.000 m Höhe hinaus und kann mich über die brennende Sonne garnicht richtig freuen. An einem Aussichtspunkt erfahre ich dann, dass eine Handvoll Rheinländer in punkto Lautstärke lässig mit der doppelten Menge Italiener konkurrieren können ... Nach dieser akustischen Umweltverschmutzung wird's leichter, der laue Nachmittag kann beginnen. Glücklich lasse ich mich abwärts treiben, genieße entzückt die Aussicht: Wilder Kaiser voraus! Jenseits meines Tageszieles wächst er da in den Himmel, na – morgen ist er sicher auch noch da. Ich erreiche Kitzbühel, schlendere in wenig durch die Stadt, ein bisschen lustlos allerdings. Da nehme ich schon lieber Kurs auf den nahen Campingplatz, der liegt an einem riesigen See und ist entsprechend belagert (Kunststück, Sonntag und Prachtwetter ergeben schließlich eine heftige Treibladung selbst für den Faulsten ...) Entsprechend teuer ist die Übernachtung – passend zum Ort – und kostet mich prompt meine letzte Barschaft; da ich morgen die Alpenrepublik endgültig verlasse, lohnt sich der Gang zum Automaten nicht mehr.